KV Lauchhammer vs. SG Zechin – Erlösender Zweier im hochklassigen Kellerduell
Im Nachholspiel auf der wunderschönen Anlage in Lauchhammer präsentierte sich die SG Zechin in einer prächtigen Spiellaune und zog dem Gastgeber in den ersten beiden Durchgängen bereits den Zahn. Denn die ersten vier SG-Akteure spielten einen Schnitt von 602 Kegel und überrollten die KV Lauchhammer förmlich, obwohl diese durchaus ihre eigenen Sternstunden hatte. Schlussendlich siegten die Greens mit 5:3-MP bei einem Stand von 3489:3331 Holz. Die Zechiner Gesamtholz stellten einen neuen eigenen Teamrekord und den besten Wert einer Auswärtsmannschaft der laufenden Saison dar. Dennoch war man nicht vollends zufrieden, da die eigene 3500-Zielmarke nicht erreicht wurde. Der letzte Durchgang ließ hier Vieles liegen. Aber egal, am Ende zählten die wichtigen Tabellenpunkte!
Die anwesenden Zuschauer sahen auf den ersten Bahnen des Startdurchgangs tolle Zweikämpfe mit spektakulären Wurfserien. „Kaum zu glauben, dass es sich hierbei um ein Kellerduell handelt. Sieht eher aus wie der Erste gegen den Zweiten“, so das Gemurmel abseits der Bahnen. Bestätigt wurden die Aussagen durch die hervorragende Startbahn von Karsten Trabs, der mit 174 Kegel (103 V, 71 A) schon andeutete, in welche Richtung es ging. Danach folgten 158 Holz, die gegen den heimstärksten der Gastgeber, Martin Potzsch, eine 2:0-Führung bescherten. Aber Pötzsch wusste seine Wirkungsstätte zu bespielen und läutete die Wende mit krachenden 173 Holz (101 V, 72 A) ein. Bei Trabs verlief die zweite Hälfte nicht mehr auf dem Niveau wie zuvor und musste sodann den 2:2-Ausgleich quittieren. Dennoch stoppte er bei sehr starken 609 Holz, aber Pötzsch setzte mit dem späteren Tagesbestwert von fantastischen 619 Kegel noch eins drauf und gewann dieses überaus tolle Match. Der Punkt war also leider futsch, aber Zechins Daniel Schneider sprang auf dem 600er Zug mit auf. Konstant, sicher und zielführend spielte er alle vier Sätze jenseits der 150er Marke und zeigte mit insgesamt 407 Vollen seine Qualitäten. Beispielhaft die 111 Volle im dritten Satz. Völlig abgezockt, hielt er Dirk Hentschel (541) weit auf Distanz und erzielte den Zechiner Höchstwert mit sagenhaften 612 Holz. Beide Teams ergatterten jeweils einen Duellpunkt, aber die Greens zogen mit 61 Holz etwas davon.
In der Mittelachse setzten die Oderbrucher ihr munteres Treiben fort, denn Marco Specht (590) und Nico Grundmann (597) erwischten eine bezaubernde Tagesform. Bei Lauchhammer stockte es mächtig im Getriebe, da Rico Palm / Rene Lesche (468) und Jörg-Dieter Hartfiel (523) erhebliche Schwierigkeiten hatten. Neben den beiden MP gingen auch noch satte 196 Holz aufs Zechiner Konto. Angesichts der Resultate ist es auch kein Geheimnis, dass die Zweikämpfe recht einseitig verliefen. Sowohl Specht als auch Grundmann gaben keine Bahnen ab und siegten jeweils mit 4:0-SP. Zwar suchte Specht anfangs noch nach etwas Sicherheit und Ruhe in seinem Spiel, wurde aber ab dem zweiten Satz fündig und zog anschließend ungefährdet seine Kreise. Indes hatte Grundmann seinen Lauf im dritten Satz mit exzellenten 160 Holz. Alles sah nach einem neuen persönlichen Bestwert und einen weiteren 600er aus, aber kurios sein „Gespiele“ im letzten Satz. Hier unterliefen ihm einige grobe Schnitzer, die ein noch höheres Resultat verhinderten. Aber das ist Meckern auf höchstem Niveau.
Mit einer schier uneinholbaren 3:1-MP mit 257 Holzführung konnte der Schlussdurchgang aus Karsten Glatzer (541) und Robert Lehmpfuhl (540) beruhigt aufspielen. Allerdings waren sie wohl zu sehr im Entspannungsmodus, da sie bei Weitem nicht an die Leistungen ihrer Vorgänger anknüpften. Selbst mit sich unzufrieden und in dem Wissen, dass man hier einen neuen Mannschaftsbahnrekord verspielte und die eigenen Zielvorgaben nicht erreichte, verloren sie zudem ihre Duelle gegen die unzweifelhaft besseren Paul Meyer (578) und Matthias Pohl (602), die klar verdeutlichten, wie man es hätte machen können.
So sprang am Ende zwar Zechins Sieg heraus, aber so richtig freuen, konnte man sich aufgrund der Darbietung im Schlussabschnitt nicht wirklich. „Ich sah noch nie so deprimierte Sieger“, klang es aus den Zuschauerreihen. Hierzu bedarf es keiner weiteren Worte. Naja, der erhoffte Grundstein wurde gesetzt und zwei Auswärtspunkte eingefahren. Nächste Woche steht das letzte Heimspiel gegen Semper / AdW Berlin an, was unbedingt zu nutzen ist! Danach geht es in die Winterpause. Bis dahin, fleißig die Adventskalender plündern!
Karsten Glatzer