SV „Frieden“ Beyern vs. SG Zechin – Die Greens können es (fast) doch noch

Verbandsliga (Männer) - 12.Spieltag

Beim heimstarken Gastgeber aus Beyern hielten die Zechiner bis kurz vor Schluss gut mit und trieben den nunmehr Tabellendritten bis zum Rande einer Niederlage. Allerdings schlugen erneut Verletzungspech und fehlende Kondition voll zu, wobei eher Zweiteres für die Entscheidung sorgte. Diese fiel zugunsten des SVB mit 6:2-MP bei einem Stand von 3488:3457 Holz aus.

Im ersten Abschnitt blieben die Oderbrucher trotz toller Resultate ohne Duellpunkte, auch weil man die wenigen Chancen zuerst nicht nutzte. Dennoch waren Kapitän Robert Lehmpfuhl (588) und Karsten Trabs (578) mit einer kämpferischen Einstellung unterwegs und machten besonders auf den letzten Bahnen viele Holz gegen Michael Müller (612) sowie Lucas Reiche (574) gut. Ärgerlich der zweite Satz von „Robi“, den er arg vermasselte. Die anderen befanden sich jenseits der 150er Marke und auf einem Niveau mit Müller. Gleiches bei „KT“, der wegen einer nur soliden Bahn einen womöglichen Zähler verspielte. Das höhere Ergebnis hatte er schlussendlich auf seiner Anzeige zu stehen.

Zwar mit 0:2-MP hinten, aber noch mit 20 Kegel in Schlagdistanz, betraten Max Flemming (580) und Karsten Glatzer (590) die ergiebige Wirkungsstätte. Nahtlos reihte sich das Mittelpaar an die Leistungen ihrer Vorgänger an, verbuchten aber die ersten Oderbrucher Erfolgserlebnisse. Zusammenfassend hatte der „Lange“ keine größeren Probleme mit Christian Block (552), den er besonders im Räumerspiel dominierte (220:161). Einziger Makel wohl die dritte Bahn, die die goldene Marke mit der Sechs davor verhinderte. Insgesamt aber ein sauberes 4:0-SP. Wesentlich spannender verlief es beim Zechiner U18-Akteur, der gut gegen Michell Getzschmann (577) startete, aber postwendend wegen eines kleineren Durchhängers im zweiten Anlauf das 1:1-SP kassierte. Nach dem Seitenwechsel agierten beide Akteure herausragend. Während Getzschmann eine starke 161er Bahn auflegte und eigentlich damit davonziehen wollte, blieb Flemming mit 154 Kegel an ihm dran. Auf der finalen Bahn schaukelte sich das enge Match bis zum drittletzten Wurf hoch. Hier räumte der „Shooting-Star“ zunächst das Pärchen, brachte anschließend die essentielle Neun zum Anschluss zu Fall und heimste den Duellsieg mit dem letzten Wurf ins Vollebild ein! Mit 157:152 und 2:2-SP gewann der junge Zechiner Neuzugang diese dramatische Begegnung. Plötzlich lag die SG Zechin mit 21 Holz in Führung und beide Teams hatten je zwei MP. Es bahnte sich ein großes Finale an.

Natürlich betrat jetzt MVP-Anwärter Rico Wiesner (628) zusammen mit Dennis Winzer (545) die „SVB-Arena“, die sich gegen Marco Specht / Andy Seidemann sowie Nico Grundmann (521) zu behaupten hatten. Sehenswerte 174 Holz ließ Wiesner bereits zur Eröffnung aufblitzen, was Specht erstmal ordentlich zurückwarf. Nur knapp endete der zweite Satz mit 145:144 zugunsten der Hausherren, aber Specht ließ trotzdem nicht locker und versuchte sein Möglichstes, um die Lücke gering zu halten. In seinem unnachgiebigen Eifer stoppte ihn, wie zuletzt in Berlin, eine Verletzung. Am Ende des dritten Satzes übernahm Andy Seidemann, der in seinem wahrlichen Kurzeinsatz mächtig Feuer fing. Exzellente 168 Holz stemmte er Wiesner entgegen, luchste etwas Holz sowie einen SP ab und finishte auf exakt 600 Holz bei 70 Abräumern - fantastisch! Dank dieser fabelhaften Gegenwehr war noch alles möglich, nur noch Grundmann musste performen. Dessen Kontrahent erwischte zudem nicht seinen besten Tag, der Zechiner gerechterweise auch nicht. Demnach entwickelte sich ein spannender Zweikampf, den Winzer mit 2:0-SP anfänglich besser durchlief. Nachfolgend schlug der Zechiner hoffnungsvoll mit 148:123 zurück und gestaltete die Partie weiterhin offen. Nach den übrigen Vollen führte Grundmann und sah sich in der Position, seine Farben zum Sieg zu tragen. Plötzlich ein eklatanter Einbruch im Abräumen. „Der Körper streikte. Die Kondition war dahin“, so seine Worte nach dem Spiel und das, obwohl er versehentlich die Jogging- anstatt der Kegelschuhe einpackte und mit diesen auflief. Daraus schlug Winzer Kapital und zog zum Duellsieg vorbei. Wiederholt misslang ein Auswärtserfolg der SG Zechin, für diesen man sich bis zum Abpfiff mächtig aufrieb. Stolz war man auf die erbrachte Gegenwehr und mannschaftlichen Gesamtleistung dennoch, selbst wenn es für die Tabelle nichts nützte. Es ging nach unten auf den sechsten Platz. Ein weiterer Versuch auf Punkte ergibt sich erst am 24.02.2024 daheim gegen Plessa – also weiter angreifen! Nächste Woche die Kreiseinzelmeisterschaften nutzen, um fit und in Form zu bleiben. Gerne auch dabei etwas Edelmetall mitnehmen.

Karsten Glatzer